Bettauer zeigt in seinem Milieu-Krimi ein Sittenbild der 1920er-Jahre auf. Was bedeutet Handeln in Krisenzeiten, wann wird man wirklich schuldig? Wie hoch muss, wie hoch kann man moralische Maßstäbe noch ansetzen?
Der ehemals adlige Kolomann von Isbaregg kommt desillusioniert aus dem verlorenen Ersten Weltkrieg zurück. Seine Welt ist auf den Kopf gestellt, die Werte, die für ihn noch galten, sind nutzlos geworden, sein Stand verwirkt, sein Geldbeutel leer.
Sein einziges Kapital sind seine guten Manieren und sein attraktives Äußeres. Diese Stärken nutzt er immer mehr aus, um sich seinen Weg in der Wiener Gesellschaft zu ebnen. Schließlich sind Betrug, Raub und sogar Mord allgenwärtig in seinem Alltag.
Konzentriert spiegelt der Autor hier die Spannungen im Wien zwischen den Weltkriegen wieder: Aufkommender Feminismus, erzkonservative Klischees und übelster Antisemitismus treffen aufeinander.
Der Autor war bekannt für seine drastische Darstellung von Sex und Gewalt, was ihn auch immer wieder in Stress mit den Zensurbehörden brachte.
1. Auflage
Umfang: 183 Buchseiten bzw. 158 Normseiten
Null Papier Verlag