Oxana Luzeno dachte nicht an ihren Tod, als sie das Hotelzimmer betrat. Die junge Ukrainerin hatte Stress, doch das war bei ihr der Normalzustand. Als miserabel bezahltes Zimmermädchen fehlte ihr die Gelegenheit und Muße, sich über den Sinn des Lebens oder den Zustand der Welt den Kopf zu zerbrechen. Ihr Rücken schmerzte, als sie sich über das völlig zerwühlte Hotelbett beugte. Die Knochenarbeit hatte bei ihr Spuren hinterlassen, obwohl Oxana erst zweiundzwanzig Jahre alt war. Ihr blieb viel zu wenig Zeit, um das Zimmer in dieser miesen Absteige auf Vordermann zu bringen. Dieser Drachen, der sich Hausdame nannte, saß ihr ständig im Nacken. Außerdem war es für sie völlig normal, hinter ihrem Lohn herlaufen zu müssen. Doch Oxana kannte es nicht anders, denn ...
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