Sie gingen Hand in Hand die leere Straße hinunter, und es sah manchmal aus, als zöge ein Vater seinen widerstrebenden Sohn zur Schule. Mr. Goldsmith verzehrte sich nach dem Anblick seines Freundes, des Polizisten, aber das Wesen kannte anscheinend alle Nebenstraßen und Gassen, zog sein Opfer durch Zaunlücken und nutzte jeden Schatten, jede dunkle Ecke. In den kurzen Momenten, in denen Mr. Goldsmith zusammenhängend denken konnte, sagte er sich, dass das die Instinkte einer Straßenkatze, die automatischen Reflexe eines Fuchses waren. Das Wesen war auf dem Weg zu seiner Höhle und schleppte sein Opfer mit.
Sie waren in der Hafengegend. Schwarze, verrußte Gebäude ragten in den düsteren Himmel. Gassen mit Kopfsteinpflaster führten zu Eisenbahnunterführungen, an finsteren Speichern vorbei und endeten auf mit Unrat übersätem Ödland, das Hitlers Bomben vor dreißig Jahren geschaffen hatten. Mr. Goldsmith stolperte über Erdwälle, auf denen schütteres, trockenes Gras stand. Er stürzte sogar einmal in eine Vertiefung, wurde aber sofort herausgezogen, da das Wesen schwerfällig und unwiderstehlich wie ein Panzer weiterlief...
DER HOLSTEIN-HORROR von R. Chetwynd-Hayes (geboren am 20. Mai 1919 in Isleworth, Middlesex; gestorben am 20. März 2001 in Teddington, London) wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1977 als VAMPIR-HORROR-TASCHENBUCH Nr. 50 (unter dem Titel HORROR-ZEIT) veröffentlicht.
DER HOLSTEIN-HORROR erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.