Friedrich Glauser hat nicht nur autobiografische Erinnerungen an seine Kindheit in Wien aufgeschrieben, einzelne Episoden hat er gleich mehrmals in Erzählungen aufgenommen.
Seine Geschichten zeichnen ein sehr lebensnahes Bild einer Wiener Kindheit um 1900. Da ist ein gestrenger Vater, der seinen Sohn "abhärten" will fürs Leben. Da ist eine verständnisvolle Mutter, die stirbt, als er vier ist. Da gibt es warmherzige Dienstmädchen, intrigante Gouvernanten, einen Grossvater, der Goldgräber war, eine Stiefmutter, die nett ist und Geld hat und sich bald wieder scheiden lässt. Dass da Lehrer sind, die ihre Prügel nach elterlichem Einkommen der Schüler bemessen, nimmt der Sohn aus gutem Haus mit wachem Gerechtigkeitsempfinden wahr. Glausers Erzählungen sind ein bohrendes Suchen nach den Ursprüngen seines unsteten Lebens.